Das Mineral Chrysokoll ist ein häufig vorkommendes wasserhaltiges Kupfersilikat. Einige Mineral – Klassifizierungssysteme ordnen Chrysokoll als Schichtsilkat, die LAPIS – Systematik ordnet Chrysokoll als Ringsilikat ein. Es bildet meistens eine amorphe Mischung aus Kupfersilikat und Siliciumhydrat, das Verunreinigungen wie Kupferoxid und Limonit enthält. Deswegen kann die blaue, türkise bis grünliche Farbe der Steine auch dunkler werden oder sogar braune Tönungen annehmen. Chrysokoll bildet in der Regel dichte, knollige oder stalaktitische Formen, sehr selten werden mikroskopisch kleine nadelige Kristalle gebildet.

Chrysokoll entsteht sekundär durch Einwirkung von kieselsäurehaltigem Grund- oder Sickerwasser auf kupferhaltiges Gestein in der Oxidationszone von Kupfer- Lagerstätten in trocken-heißem Klima. Er bildet zuerst ein Gel, das Silicium, Wasser und Kupfer enthält und sich allmählich verfestigt. Er tritt oft als Spaltenfüllung auf und kann mit vielen anderen Mineralien verwachsen sein. Mit anderen Kupfermineralien entsteht er teilweise zeitgleich und bildet Gemenge mit Malachit, Azurit oder Türkis. Farbgebend bei Chrysokoll ist das Kupfer.

Der Name des Chrysokolls leitet sich von den griechischen Wörtern chrysos (Gold) und kolla (Leim) ab und bedeutet soviel wie 'Goldlot'. Man vermutet eine Beziehung des Namens zu Materialen zum Löten von Gold in der Antike. Chrysokoll wird schon 325 v.Ch. bei Theophrastus erwähnt.

In reiner Form ist Chrysokoll zu weich, um als Edelstein Verwendung zu finden, ist er mit Quarz oder Chalcedon verwachsen, kann er zu Schmuckstücken, vor allem im Cabochonschliff, verarbeitet werden. Als Kupfererz wird Chrysokoll nicht verwendet.

Varietäten von Chrysokoll sind: Gem Silica (Verwachsung von Chalcedon und Chrysokoll) und der Eilatstein (Verwachsung von Chrysokoll, Azurit, Türkis, Malachit und Pseudomalachit).
 

Visitenkarte: