Biotit oder Dunkelglimmer ist ein monoklines Schichtsilikat, dass sehr häufig in fast allen Gesteinsarten (gesteinsbildend) vorkommt. Das Mineral wurde 1874 nach dem französichen Chemiker J. B. Biot benannt. Es ist nicht (mehr) als eigenständiges Mineral anerkannt, sondern gehört zur Mischreihe Annit-Phlogopit innerhalb der Mineralgruppe der Glimmer.

Glimmer sind sehr leicht spaltbar, die einzelnen Glimmerplättchen dagegen sind biegsam und elastisch. Der Familienname ‚Glimmer’ leitet sich von dem Glitzern dieser Minerale ab, das Edelmetalle oder Edelsteine vortäuscht. Biotit ist ein dunkler (schwarzer) Glimmer, dessen Farbe vom Eisen bewirkt wird.Je mehr Eisen enthalten ist, desto dunkler ist die Farbe des Biotit. In Sandgesteinen oder gealtert kommt Biotit auch in goldglänzenden Farbtönen vor, weshalb er manchmal für Gold gehalten wird (Katzengold). Glimmer bildet pseudohexagonale Kristalle, die sehr groß werden können – der größte bekannte Kristall hat eine Fläche von 7 m². Biotit kommt als unregelmäßig begrenzten Blättchen oder schuppige, in das Gestein eingewachsenen Aggregate vor. Die physikalischen Eigenschaften der Glimmer sind durch den besonderen Kristallaufbau dieser komplizierten Schichtsilikate bedingt: die Silikat- Tetraeder sind in einer Schicht pseudohexagonal angeordnet. In ‚Dreischichtgittern’ einer Abfolge von Tetraederschicht, Oktaederschicht und erneuter Tetraederschicht werden einige Siliciumatome durch Aluminium ersetzt. Die so gebildeten Ionen verbinden die Dreischichtpakete miteinander. Innerhalb der Pakete ist die Bindung sehr stark: die Glimmerplättchen sind elastisch – die verbindenden Ionenbrücken lassen sich dagegen leicht sprengen, was die leichte Spaltbarkeit der Glimmer erklärt. Biotit entsteht primär liquidmagmatisch in Granit, Porphyr, Diorit und Syenit. Tertiär bilden sich bei Regionalmetamorphose von Granit zu Gneis Biotitlinsen.

Der Name ‚Gebärender Stein’ wird für portugiesische Biotitlinsen verwendet, die aus dem umgebenden Gestein zu springen scheinen.



Dabei wird der Biotit durch Sonneneinstrahlung so aufgeheizt, dass er sich linsenförmig aufwölbt und das umgebende Gestein aufsprengt – die Linsen ‚springen’ aus den Steinen.