Shungit ist ein hauptsächlich aus Kohlenstoff (bis zu 95 %) bestehendes schwarzes Komposit – Gestein von einzigartiger Zusammensetzung. Shungit wurde von dem russischen Geologen und Pläontologen Alexander Alexandrowitsch Inostranzew 1880 erstbeschrieben und nach der Shungaregion am Onegasee in Karelien benannt.

Shungit besteht aus einer amorphen Graphit – Varietät. Im Shungit Gestein sind neben Kohlenstoff Quarz, Feldspat, Chlorit und Pyrit enthalten. Die silikatischen Bestandteile des Shungit sind kristallin und gleichmäßig verteilt, währen Pyrit das Gestein in Adern durchzieht. Einzelne, seltene Materialproben von Shungit enthalten das Mineral Fullerit, ein C₆₀ – Fulleren, sowie ein weiteres C₇₀ – Fulleren.

Shungit wurde tertiär metamorph im Präkambrium vor mindestens 600 Millionen Jahren unter Sauerstoffabschluss in biochemischer Umwandlung aus vermutlich Meeresalgen gebildet. An seinen Fundstellen kommt Shungit oft lagenweise in verschiedenen Konzentrationen zusammen mit Ölschiefern vor. Shungit ähnelt äußerlich Anthrazit. Durch unterschiedliche Kohlenstoffgehalte (Qualitätsstufen) ändert sich auch das Aussehen - die folgende Aufstellung beschreibt karelische Shungite:

• Kategorie I Edel-Shungit:
  glasig, schwarz, metallisch glänzend; Kohlenstoffgehalt 70 bis 95 %
• Kategorie II Schwarzer Shungit:
  Kohlenstoffgehalt ca. 40 bis 74 %
• Kategorie III Grauer Shungit:
  Kohlenstoffgehalt ca. 20 bis 40 %
• Kategorie IV Shungit – Kohle:
  Kohlenstoffgehalt ca. 10 bis 25 %
• Kategorie V Shungit - Kohle
  Kohlenstoffgehalt ca. 1 bis 10 %

Shungit wird industriell verarbeitet: Das Gestein wird gemahlen und aufgrund seiner hervorragend Deckkraft als schwarzes Pigment (Shungite Black) in vielen Produkten verwendet. Shungit wird zum Filtern von Lösungen und Gasen (ähnlich Aktivkohle) verwendet.

Es hat sich herausgestellt, dass die dem Shungit zugeschrieben Fullerene nur in sehr wenigen, vereinzelten Gesteinsproben nachzuweisen sind. Fullerene sind sphärische Kohlenstoffatome mit hoher Symmetrie. Sie gelten neben Diamat und Graphit als weitere Modifikation des Elements Kohlenstoff. Fullerene sind die größten nachgewiesenen Moleküle im Weltraum. Die Moleküle bestehen aus einer großen Anzahl von miteinander verknüpften Einzelatomen, sie haben Summenformeln von C20 bis C94. Das bekannteste und am weitesten erforschte Fulleren ist das C60 Molekül. Seine räumliche Anordnung entspricht den Flächen eines Lederfussballs, es trägt den Spitznamen Bucky Ball. Fullerene kommen natürlich in Shungit, Fulgurit, in Metoritenkratern, im interstellaren Raum und in der Kreide-Tertär - Grenzschicht vor.

In den letzten Jahren gibt es viele neue Erkenntnisse zu Shungit:
Fullerene sind fast nie nachweisbar. Das ursprüngliche, aus Karelien stammende Material kommt in sehr ähnlicher Zusammensetzung nicht nur in Russland (Karelien), Indien und Ostfinnland vor, sondern ist ein weltweiter Bestandteil vieler Steinkohlevorkommen, so z.B. in Spanien. Spanische Vorkommen von Shungit enthalten nach Analyse eine sehr ähnliche Zusammensetzung wie karelischer Shungit und entsprechen der Definition von Edelshungit. Es wird vermutet, das die metallisch, silbrig glänzende Edelkohle Antrazit auch in Deutschland in Shungit - Qualität abgebaut wurde, nur gab es damals die Definition 'Shungit' noch nicht.

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