Das häufig vorkommende Calcium – Titan - Silikat aus der Mineralklasse der Inselsilikate trägt zwei Mineralnamen: Titanit und Sphen.

Titanit wurde bereits 1775 von dem Mineralogen Martin Heinrich Klapproth erstbeschrieben. Er benannte das Mineral nach seinem Inhaltsstoff Titan. Typus- und Erstfundort sind die Hauzenberger Graphitgruben im Bayerischen Wald. Das Typusmaterial befindet sich in der Mineraliensammlung des Museums für Naturkunde Berlin.

Das Mineral wird auch synonym Sphen genannt. Dabei bezieht sich dieser von Hüyn 1811 verliehene Name auf seine oft keilförmigen Kristalle (griech. sphen = Keil). Beide Mineralnamen sind gleichwertig, der offizielle Name ist Titanit. Meistens werden die grünen Kristalle Sphen genannt und alle anders gefärbten Kristalle als Titanit bezeichnet.

Das monokline Mineral bildet vorwiegend flächenreiche oder blättrige Kristalle, es bildet auch körnige, derbe, oder radiale Aggregate. Häufig kommen Kontakt- und Durchdringungszwillinge vor. Neben keilförmigen Kristallen treten typische 'Briefkuvert' – ähnliche Formen auf.

Titanit weist einen starken Pleochroismus auf, einige Steine zeigen je nach Betrachtungswinkel drei verschiedene Farbtöne: von blassem Gelb - zu Grün -  zu bräunlichem Gelb bis Rot.

Titanit / Sphen entsteht primär liquidmagmatisch, pneumatolytisch oder hydrothermal in Pegmatiten, Syeniten und Alkaligesteinen und alpinoiden Klüften. Tertiär entsteht Sphen / Titanit in Skarnen, Marmor und Amphiboliten durch Kontaktmetamorphose.

Titanit wird als Rohstoff zur Herstellung von Titandioxid verwendet. Durchsichtige, schön gefärbte Steine werden zu Schmuckverarbeitet. Titanit gehört zu den Mineralien mit dem höchsten Glanz und sein Feuer ist noch intensiver als das des Diamanten. Leider ist dieser Edelstein relativ weich und nutzt sich deshalb schnell ab.  

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