Rhodochrosit ist ein häufig vorkommendes Mangancarbonat aus der Mineralklasse der Carbonate. Der Name ‚Rhodochrosit‘ wurde 1813 von Friedrich Hausmann nach dem Aussehen (rosenfarbig) des Minerals vergeben: griechisch rhodon (Rose) und chrosis (Färbung). Typusfundorte sind die Cavnic Mine und Sacarimb in Rumänien.

In primärer Bildung bildet Rhodochrosit bevorzugt Kristalle, die hydrothermal bei mittleren bis niedrigen Temperaturen ausgebildet werden. Primär gebildeter Rhodochrosit kommt in Erzadern und -Gängen in Silber-, Kupfer-, Blei- und Wolframlagerstätten vor. Begleitmineralien sind Carbonate (Calcit, Siderit, Dolomit, Ankerit) und Baryt, Fluorit, Pyrit, Galenit, Quarz, Sphalerit. Sekundär gebildet kommt Rhodochrosit in den Oxidationszonen von Manganerz- Lagerstätten vor. Dort reagiert eindringendes kohlensäurehaltiges Wasser mit den vorhandenen Manganoxiden. Auf diese Art gebildete Rhodochrosite stellen die weltweiten Hauptvorkommen dar. Rhodochrosit dieser Entstehung bildet große Massen. Lagerstätten sind sedimentäre Gesteine. Als Begleitmineralien können Rhodonit, Granat, Hausmannit und Alabandit vorkommen.

Die Farbe von Rhodochrosit ist rosa, himbeerrot, hellrot, rot, beigegelb, weiß, orangerot, bräunlich bis schwarz, farbgebend ist das Mangan. Die Bildungstemperatur bestimmt die Farbausprägung. Hohe Temperaturen bewirken eine intensivere Färbung (bei niedrigem Mangangehalt), niedrigere Bildungstemperaturen erzeugen mehr hell-rosa gefärbte Rhodochrosite.

Rhodochrosit kristallisiert im trigonalen Kristallsystem und bildet Kristallformen ähnlich der des Calcits. Die relativ seltenen Kristalle formen hauptsächlich Skalenoder, sattelförmig gekrümmte Rhomboeder, pseudokubische Kristalle und hexagonale Platten. Gut ausgeformte Kristalle werden hauptsächlich in Hohlräumen (Drusen) gefunden. Meistens bildet Rhodochrosit Aggregate (glaskopfartig, nierig, traubig, kugelig, stalaktitisch, stängelig, radialstrahlig, schalenartig) oder krustige Überzüge, körnige oder erdige Massen. Die typische gebänderte Struktur vieler Rhodochrosite entsteht durch die schichtweise Ablagerung von Rhodochrosit aus unterschiedlich konzentrierten wässrigen Lösungen.

Eine Besonderheit bilden Stalaktiten aus Rhodochrosit. In einer Mine in Capillitas, Argentinien öffnete sich 1986 ein Hohlraum, der mit 4,5 m hohen und bis zu 2,5 m breiten, teilweise miteinander verwachsenen Stalaktiten ausgefüllt war. Von diesem Wunder der Natur blieb eine Handvoll Fotos, die Höhle wurde Restlos zur Schmucksteingewinnung abgebaut.

Rhodochrosit kommt weltweit vor und wurde aufgrund seiner auffallenden Farbe schon sehr lange zu Schmuckgegenständen verarbeitet. Schmuck aus Rhodochrosit wurde in ägyptischen Gräbern nachgewiesen. In der neuen Welt hat die Inka Kultur Rhodochrosit für sakrale Gegenstände und Schmuck verwendet.

Der hohe Mangangehalt (bis zu 47 %) macht Rhodochrosit zu einem wichtigen Manganerz.

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