Gips ist ein anerkanntes, häufiges, weltweit verbreitetes, kristallwasserhaltiges Calciumsulfat aus der Mineralklasse der Sulfate. Der Mineralname ist seiner griechischen Bezeichnung gypsos (Gips, Kreide) und seinem lateinischen Namen gypsum abgeleitet. Da das Mineral vor 1959 bekannt war, wird es mineralogisch als ‚Grandfathered‘ bezeichnet und anerkannt.
Das monokline Mineral bildet säulenförmig bis nadelige Kristalle in bisher 20 bekannten Formen aus. Gipskristalle können sehr groß werden. In der berühmten Höhle von Naica, Mexiko erreichen die Riesenkristalle 17 m. Gips tritt häufig in Zwillingsbildung auf, bekannt sind Schwalbenschwanz-, Pfeilspitzen- oder Fischschwanzkristalle. Manche Gipskristalle weisen Streifung auf. Gebogene Aggregate als Gipsrosen (Wüstenrosen) oder Gipslocken kommen vor. Große flache, plattige Ablagerungen als durchsichtiger Gipsspat (Marienglas) oder in parallel verbundenen, faserigen, kristallischen Fasern (Fasergips) mit Seidenglanz (Selenit) sind häufig. Die häufigste Gipsform ist massig fein bis körnig auftretender Gips. Er bildet mit nur geringen Beimengungen von anderen Mineralien (Anhydrit, Tonmineralien, Quarz) das monomineralische Gestein Gipsstein. Durchscheinend feinkörnig verfestigt wird Gipsstein als Alabaster bezeichnet. Schneegips ist schuppiger, lose zusammengehäufter Gips.
Das sehr weiche Mineral (Härte unter 2) ist eigentlich farblos und erhält durch Einschlüsse verschiedene Farben. Hämatit erzeugt rote bis gelbliche Farben, Einschlüsse aus Kohle und ähnlichen Substanzen bewirken grauen oder schwarzen Gips, tonige Einschlüsse färben den Gips bräunlich, Einschlüsse aus Kupfermineralien bewirken blaue oder grüne Farbtöne im Gips.
Gips entsteht sekundär. In wässrigen Lösungen kristallisiert Calciumsulfat unterhalb von 66°C immer als Gips, oberhalb von 66°C als Anhydrit.
Gips und Anhydrit kommen häufig in großen Lagerstätten vor, die durch Verdunstung von Salzseen und Meeren entstanden sind. In typischer Ausscheidungsreihenfolge wurde Gips als Evaporit ausgefällt.
Durch Überdeckung mit anderen Gesteinen entsteht aus Gips durch Wasserverlust Anhydrit. Kommen Anhydrit - Schichten mit Wasser in Kontakt, bildet sich aus Anhydrit unter Volumenzunahme (60%) Gips.
Die obersten Schichten großer Salzstöcke, die in Kontakt mit Oberflächenwasser kommen, werden durch Wasser ausgelaugt und die wasserlöslichen Mineralien abtransportiert. Übrig bleibt Gips, der als ‚Hut‘ weiteren Wasserkontakt absperrt.
In der Oxidationszone kalkhaltiger Gesteine bildet sich Gips, wenn durch Verwitterung von Gesteinsnebenbestandteilen Schwefelsäure freigesetzt wird, die mit dem Calcit des Gesteins zu Gips reagiert. In hydrothermalen Quellen am Grund der Tiefsee entsteht Gips in den ‚Weißen Rauchern‘ wenn austretende Schwefelsäure auf Kalkstein trifft. Gips, der auf diese Weise entsteht, bildet häufig größere Kristalle aus und findet sich in linsenartigen Gebilden in den Gesteinsschichten. Begleitmineralien sind Anhydrit, Aragonit, Calcit, Coelestin, Dolomit, Halit und Schwefel.
In Tongesteinen tritt Gips in wenigen einzelnen Kristallen oder als Kristallrosetten auf. Durch Verwitterung von Pyrit und Markasit im Ton entstehen Schwefelsäure und Eisensulfat. Der Schwefel dieser Verbindungen reagiert mit dem enthaltenen Calcit. Dieser Diffusionsgetriebene Vorgang ist langsam, dadurch können relativ große Kristalle entstehen.
Gips (Alabaster) wird zu kunstgewerblichen Gegenständen verarbeitet. Gips ist ein wichtiger Rohstoff für Porzellan, Farben und Düngemittel und wird in der Bauindustrie (Trockenbau, Stuck) und in der Medizin verwendet.
Chemisch ist Gips ein kristallwasserhaltiges Calciumsulfat, das im Gegensatz zum Anhydrit zwei Wassermoleküle enthält. Dieses Kristallwasser kann durch Erhitzen schnell ausgetrieben werden. Bei unterschiedlichen Verfahren entstehen dadurch verschiedene Ausgangsstoffe für die technische Nutzung.
Gips begleitet die Menschen schon seit Jahrtausenden. Das weiche, leicht erreichbare und gut und sicher zu verarbeitende Material mit der auffallenden, weißen Farbe wird seit Beginn der Sesshaftigkeit als Rohstoff verwendet. Bekannt sind die Stuckarbeiten mit von Gips überzogenen Stierköpfen aus der neolithischen Stadt Catalhüyük in der heutigen Türkei. In der Antike wurden Gips und Alabaster als Baustein, Fussboden- und Wandbelag verwendet. In der Kretisch-minoischen Kultur, in Griechenland, Ägypten und bei den Römern wurde Gips regelmäßig als Baustoff und bei Stuckarbeiten eingesetzt. Sumerer, Assyrer und Ägypter fertigten Statuen und Kunstgegenstände aus Albaster an. In Griechenland wurden Statuen in verlorener Form aus gegossenem Gips hergestellt. Im römischen Imperium wurde transparenter Gips (Marienglas, Selenit) aus der Provinz Hispania als ‚Lapis Specularis‘ in Fensteröffnungen eingebaut. Die Römer verwendeten gemahlenen Selenit als glitzernden Belag bei kultischen Spielen. Seit den Etruskern wird bis heute in ungebrochener Tradition in der italienischen Stadt Volterra aus dem dort abgebauten Alabaster Kunstgegenstände und Gefäße hergestellt. Nachdem im Mittelalter das Wissen über die Verwendung von Gips kurzfristig verloren gegangen war, wurde Gips in Deutschland und Europa vielfältig als Baustoff und für Stuckarbeiten verwendet. In Renaissance, Barock und Gründerzeit prägten Arbeiten aus Stuck Kunst, Kirchen und das öffentliche Stadtbild.
Seit dem Mittelalter wurden Gipsverbände medizinisch zur Ruhigstellung von Verletzungen und Knochenbrüchen verwendet.
Heute wird Gips weltweit abgebaut (2021 wurden weltweit 144 Millionen Tonnen Gips erzeugt).
Gips kann chemisch synthetisiert werden. Der klassische Prozess besteht aus der Fällung von Gips aus Kalkmilch oder Kalkstein mit Schwefelsäure. Die Rauchgasentschwefelung bei industriellen Prozessen produziert große Mengen an Gips als ‚Abfall‘. Zunehmend wird Gips aus Baumaterialien recycelt.
In Deutschland gibt es große Lagerstädten von Naturgips. Als Überbleibsel des Zechsteinmeeres, dass im späten Perm vor 258 – 222 Millionen Jahren zwischen dem heutigen England, dem Baltikum, über das nördliche Deutschland bis Südwestdeutschland erstreckte, sind große Mengen von Evaporaten (auch Gips und Anhydrit) im Boden abgelagert worden. Sie werden teilweise schon lange abgebaut und technisch verwendet. Diese Bodenstrukturen können sich auch als nachteilig erweisen. Im Jahr 2007 hat die Gemeinde Staufen im Breisgau Geothermiebohrungen durchgeführt. Dabei wurde durch die Bohrung eine Schicht mit Grundwasser, das unter hohem Druck stand, mit einer 75 m dicken darüber liegenden Gispkeuperschicht verbunden. Der Anhydrit in der Gipskeuperschicht begann sich dabei unter Volumenzunahme von 60 % in Gips umzuwandeln. Die Ausdehnung der Gesteinsschicht (Gipsquellung, Salzsprengung) führte zu Hebungen der Erdoberfläche. Zahlreiche Gebäude wurden durch Risse beschädigt. Mikrobeben sind in der Region verstärkt zu verzeichnen. Um Gebäude und Ortskern zu retten, mussten umfangreiche Abdichtungsmassnahmen und Sanierungen im Boden vorgenommen werden, damit der Zufluss von Grundwasser in die Gipskeuperschicht wieder abgedichtet werden konnte. Das bereits eingedrungene Grundwasser reagiert weiterhin mit dem Anhydrit. Auch heute ist der Prozess der Umwandlung in Gips ist noch nicht abgeschlossen.
Farbe |
Transparenz |
Mineralklasse |
Formel |
Kristallsystem |
weiß, farblos (rot-orange, braun, grau, blau, grün durch Fremdbestandteile) |
durchsichtig - durchscheinend |
Sulfate |
CaSO4 . 2H2O + Al,Fe,C |
monoklin |
Härte |
Dichte |
Bruch |
Spaltbarkeit |
Glanz |
1,5 - 2 |
2,3 - 2,33 |
muschelig, faserig, spröde |
vollkommen |
Glasglanz, Seidenglanz, Perlmuttglanz |
Nachgesagte Heilwirkungen:
Seelisch
Gips vermittelt Stabilität. Er hemmt energetische Prozesse. Gips schützt vor Ängsten, beruhigt, festigt und erdet. Gips führt den Fokus auf die Vernunft und erlaubt, eigene Verhaltensmuster zu erkennen. Sprunghaftigkeit und Reizbarkeit können gemildert werden. Gips hilft, seine Energie zu bündeln und zielgerichtet einzusetzen. Er wird bei außer Kontrolle geraten psychischen oder physischen Vorgängen zu Hilfe genommen. Daueranwendungen können zu Empathieverlust und geistiger Zurückgezogenheit führen.
Körperlich
Gips festigt Körpergewebe. Bei kurzfristiger Anwendung (einige Minuten) löst er Verspannungen, entkrampft und lindert Schmerzzustände. Bei etwas längerer Anwendung kann Gips das Körpergefühl verbessern. Er beruhigt und dämpft hormonelle Schwankungen. Durch seine bremsende Wirkung kann Gips tiefen, erholsamen Schlaf und das Einschlafen fördern. Vorsicht: bei zu langer Anwendung können Muskeln verhärten.
Gips ist ein Schutzstein gegen Erd- und Wasserstrahlen.
Gips sollte nur wenige Tage hintereinander am Körper getragen werden. Seelische Wirkungen werden auch durch dekorativ im Raum verteilte Gips- Gegenstände erzielt. Häuser mit Gipskarton – Trockenbau wirken ebenfalls auf den Menschen ein.
Pflege: regelmäßig über Nacht im Eisfach kältereinigen (Gips ist wasserlöslich), mit Hämatit – Ministeinchen entladen und zum Aufladen über Nacht ins Vollmondlicht oder kurz in die Morgensonne legen.
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