Pyrit ist ein Eisendisulfid aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze. Das metallisch messinggelbe Mineral ist sehr häufig und kommt auf der ganzen Welt vor. Es ist das häufigste Sulfid an der Erdoberfläche und ist bisher an mehr als 44.000 Fundorten bekannt.

Der Mineralname Pyrit leitet sich von seiner Eigenschaft ab, beim Anschlagen Feuer zu sprühen (griech. pyrithes lithos = Feuerstein).  

Mehrere steinzeitlichen Fundstellen enthalten Pyritknollen mit Bearbeitungsspuren, die darauf hinweisen, dass Pyrit bereits in prähistorischen Zeiten zum Feuermachen benutzt wurde. Bis in die Neuzeit wurde Pyrit als ‚Feuerzeug‘ benutzt.

Pyrit kristallisiert im kubischen Kristallsystem und bildet häufig Kristalle aus. Die Kristalle besitzen Würfel, Oktaeder-, Pentagondokaeder- und kombinierte Kristallformen. Charakteristisch ist eine feine Streifung auf einigen Kristallflächen. Pyrit Kristalle kommen häufig in Zwillingsbildung, Verwachsungen und Gruppen vor. Pyrit Aggregate bilden Kugeln, radialstrahlige Scheiben (Pyritsonne), stalaktitische, knollige, derbe, körnige und nadelige Formen aus. Häufig sind Pseudomorphosen von Pyrit nach Anhydrid, Markasit, Fluorit, Pyrrhotin und organischen Resten. Limonit bildet Pseudomorphosen nach Pyrit.

Pyrit ist messinggelb bis goldgelb mit starkem Metallglanz. Gelegentlich zeigt Pyrit eine bräunliche, schwarzgraue oder bunte Anlauffarbe. Durch Alterungsvorgänge kann ein weißes pulvriges Zersetzungsprodukt auf den Oberflächen sichtbar sein.
Pyrit ist ein Durchläufermineral, es kann durch primäre, sekundäre und tertiäre Bildungsbedingungen entstehen. Pyrit entsteht nur unter Sauerstoffabschluss, da Fe²⁺ als Bindungspartner des Schwefels nur unter sauerstoffarmen Bedingungen existieren kann.

Eisendisulfid ist dimorph, das messing – weißgrüngelbe Markasit besitzt die gleiche chemische Zusammensetzung wie Pyrit, aber mit anderer Raumausrichtung. Markasit und Pyrit sind durch chemische Untersuchungen nicht zu unterscheiden. Bei der PH- abhängigen Entstehung bildet sich im sauren Bereich bis zu einem PH von 6 vorwiegend Markasit, über PH 6 vorwiegend Pyrit. Pyrit kristallisiert im kubischen Kristallsystem und besitzt die energetisch stabilere Form als das rhombische Markasit. Pyrit ist härter und verwitterungsbeständiger als Markasit. Beide Mineralien können epitaktisch miteinander verwachsen sein. Auch Markasit besitzt Metallglanz und eine leicht andere messinggelbe Farbe als Pyrit, darum sind die beiden Mineralien optisch schwer zu unterscheiden. Beide Eisendisulfide zerfallen langfristig unter Sauerstoffeinwirkung und (Luft)Feuchtigkeit (Pyritkrankheit).

Pyrit entsteht primär – magmatisch, doch überwiegt bei magmatischer Bildung die Bildung durch sekundäre (hydrothermale) Prozesse. In Sedimenten ist Pyrit das stabilste Eisensulfid. Das Mineral wird im sauren Milieu unter Sauerstoffabschluss und dem Vorkommen von reaktivem Eisen, Sulfat und organischer Substanz gebildet. Viele Fossilien sind Pyrit – Pseudomorphosen nach organischer Substanz. Große Pyritvorkommen sind durch die Tätigkeit von Bakterienfilmen entstanden. Aus gelartigen Schichten wurden vor allem in Grauwacke und Mergeln traubig-nierige Pyritaggregate und feinstverteilte Mikro -Pyritktristalle gebildet. Eine Besonderheit sind durch Sedimentverfestigungsprozesse entstandene radialstrahlige, scheibenartige ‚Pyritsonnen‘. In tertiärer Bildung entsteht Pyrit vorwiegend durch hydrothermale Vorgänge während der Kontaktmetamorphose.

In der Vergangenheit bis in unsere Zeit bildet Pyrit im Zusammenspiel mit Flint das Werkzeug zum Feuermachen. Durch Abschlagen winziger Späne wird kinetische Energie in thermische Energie umgewandelt und Pyrit entzündet sich durch den Luftsauerstoff selbständig unter Funkenbildung. Von der Steinzeit, (hier ist durch prähistorische Funde mit Pyritknollen und typischen Schlagspuren nachgewiesen, dass das Mineral zum Feuermachen benutzt wurde), über das Mittelalter (Pyrit als Zünder in ersten Steinschloßgewehren), bis in die Neuzeit war Pyrit ein wichtiger technischer Rohstoff.
Die Ähnlichkeit durch Farbe und Glanz mit dem wertvollen Gold brachte dem Mineral Namen wie Katzengold und Narrengold ein.
Heute wird Pyrit in großen Mengen als Rohstoff zur Schwefelsäureherstellung verwendet. Pyrit wird geröstet und das entstehende Schwefeldioxid mit Wasser zu Schwefelsäure verarbeitet. Dabei entsteht als Nebenprodukt Hämatit, das als Eisenerz in der Metallindustrie Verwendung findet.