Das Magnesiumsilikat Enstatit ist ein Inosilikat (Ketten- oder Bandsilikat) und gehört zur Gruppe der Pyroxene. Sein Name wurde von griechisch enstates (=Gegner) abgeleitet, da es als extrem hitzestabiler, fast unschmelzbarer Stein Gegner des Feuers ist. Es wurde 1855 von dem schweizer Mineralogen Gustav Adolf Kenngott beschrieben. Typlokalität ist der Berg Zdar in Tschechien, das zur Erstbeschreibung verwendete Material stammt von dort.

Das rhombische Mineral entsteht primär liquidmagmatisch in ultrabasischen Gesteinen, selten tertiär in metamorphen Kalksilikatgesteinen. Das widerstandsfähige, gesteinsbildende Enstatit kommt häufig vor und ist Bestandteil von Erdmantel, Erdkruste, Mondgesteinen, Asteroiden und Steinmeteoriten. Innerhalb der Pyroxene in der Untergruppe der Orthopyroxene bilden Enstatit (Eisengehalt unter 5 %) und Ferrosilit die Endglieder einer Mischkristallreihe. Innerhalb dieser Reihe werden alle Minerale mit mehr als 1 Mg und weniger als 0,1 Ca pro Formeleinheit als Enstatit bezeichnet, die anderen als Hypersthen (Eisengehalt 15- 50 %). Der bräunliche, metallisch glänzende Bronzit ist eine Varietät des Enstatit. Enstatit ist oft mit Olivin, Phlogopit, Klinopyroxen, Diopsid, Spinell und Pyrop vergesellschaftet.
 

Enstatit kommt in der Regel kornförmig im Gestein eingesprengt oder als derbes Aggregat vor. Die seltenen Enstatit Kristalle sind meistens kurzsäulig mit komplexen Enden oder kurztafelig. Sehr selten tritt Enstatit als faserige Masse aus parallel ausgerichteten Kristallen auf.

Visitenkarte: