Die Mineralgruppe der Turmaline umfasst eine Reihe borhaltiger, ähnlicher Ringsilikate mit komplizierter Struktur. Es gibt zwölf Turmalinarten, die meistens als Mischkristall vorliegen. Schwarze Turmaline werden heute allgemein als Schörl bezeichnet. Im engeren Sinne bezeichnet der Begriff Schörl schwarze eisen- und natriumhaltige Turmaline. Diese sind jedoch nicht richtig schwarz: nur im Dünnschliff zeigen sich viele bunte Farben, die im Kristall zoniert vorliegen. Schörl Kristalle sind schwarz, manchmal mit bräunlichem, grünlichen oder bläulichen Innenreflexen und starkem Pleochroismus.

Schörl kristallisiert im trigonalen Kristallsystem und bildet prismatische, meist langgestreckte Kristalle mit dreieckigem Querschnitt, wobei die Seitenflächen leicht nach außen gewölbt sind und eine typische Längsstreifung zeigen. Das Mineral kommt ebenfalls als stängeliges oder radialstrahliges Aggregat vor. Schörl kann bis zu einem Meter lange Kristalle ausbilden.

Schörl ist als gesteinsbildendes Mineral vor allem in Pegmatiten weltweit verbreitet. Es entsteht in primärer, liquidmagmatischer Bildung. Schwarzer Turmalin ist seit der Antike bekannt. Die Typlokalität von Schörl ist unbekannt. Der Name Schurl oder Schörl wurde bereits 1524 von Mathesius genannt und leitet sich wahrscheinlich von seinem Vorkommen in der Ortschaft Schorl, heute Zschorlau ab. Mit Schorl wurde von den Bergmännern früher unreines Erz bezeichnet, da die schwarzen Kristalle oft die Lagerstätten durchzogen, aber nicht als Erz zu verwenden waren.

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