Sphalerit ist ein häufiges Zinksulfid aus der Gruppe der Sulfide. Der Name ‚Sphalerit‘ bezieht sich auf das griechische Wort ‚sphaleros‘ = betrügen, blenden undspielt damit auf den Namen an, den die Bergleute dem Erz gaben (Zinkblende). Bergmännisch bedeutet Blende immer taubes Erz. Sphalerit wurde so bezeichnet, da er durch sein Gewicht und metallisches Aussehen mit Bleierz verwechselt wurde. Als Mineral erstbeschrieben wurde Sphalerit 1847 von E.F. Glockner.
Sphalerit kristallisiert im kubischen Kristallsystem und ist isomorph (gleiche chemische Zusammensetzung, aber anderes Kristallsystem) mit den hexagonalen Mineralien Wurtzit und Matrait. Reines Zinksulfid kommt fast nicht vor, das Zink ist in Sphalerit bis zu einem Viertel durch Eisen ersetzt. Sphalerit bildet kompliziert aufgebaute Kristalle aus, die typisch komplex und verdreht sind. Die Grundform ist (pseudo) - tetraederförmig, aber auch dodekaedrische Kristalle sind zu beobachten. Zwillingsbildung und lamellare Kristallformen sind häufig, ebenso Ätzfiguren und Streifung. Eine Besonderheit sind Kugeln, die aus Mikrokristallen aufgebaut sind. Aggregate sind grob- bis feinkörnig, oder massig und in anderen Erzen eingesprengt.

Sphalerit besitzt ein großes Farbspektrum. Es ist pyroelektrisch und kann beim Reiben oder Spalten tribolumineszieren.
Sphalerit ist ein sogenanntes Durchläufermineral, das sowohl primär, sekundär und tertiär gebildet werden kann. Es bildet sich hautsächlich hydrothermal in einem weiten Temperaturbereich in Zinn-Wolfram Lagerstätten. Sphalerit tritt auch in sedimentären Lagerstätten, in Kohle und karbonatischen Gesteinen auf und ist in kontaktmetamorphen Bereichen zu finden. Meteorite und einige Mondgesteine enthalten geringe Bestandteile von Sphalerit. Die häufigsten Begleitmineralien sind Galenit, Chalkopyrit, Markasit, Pyrit, Fluorit, Baryt, Quarz.

Sphalerit  mit einem Zinkgehalt von bis zu 67 % ist das wichtigste Zinkerz. Durch seinen relativ hohen Cadmiumgehalt wird es auch zur Gewinnung von Cadmium verarbeitet. Sphalerit wird zusammen mit Radium und Kupfer als phosphorisierende Leuchtfarbe verwendet.
Sphalerit ist als Mineralstufe oder geschliffener Edelstein als Sammlermineral begehrt. Als Schmuckstein eignet es sich nicht sehr gut, da es durch seine geringe Härte leicht zerkratzt und bruch- und säureempfindlich ist.

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