Auggener Hornstein wird auch als Bohnerzjaspis und Auggener Jaspis bezeichnet. Der Begriff Jaspis ist für dieses Gestein nur historisch zu sehen, da es sich um einen Hornstein aus der Gemeinde Auggen im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald handelt.

Hornsteine sind (sekundäre) sedimentäre Gesteine aus der Gruppe der Kieselgesteine. Der Name Hornstein ist ein Bergmannsbegriff für zähe Gesteine, die an die Bruchflächen von Tierhörnern erinnern, wenn der Stein abgeschlagen wird.

Hornstein kommt weltweit in Kalk- Sand- und Tuffgesteinen als Knollen oder unregelmäßige Lagen und Platten vor. Er ist amorph, feinkörnig und setzt sich aus Opal und mikrokristallinem Quarz (Chalcedon) zusammen. Fremdbestandteile im Gesteinsverbund (Tonminerale und eingestreute Fossilien) bewirken Zähigkeit und bunte Farbe der Hornsteine. Die Abgrenzung von Hornstein zu Feuerstein ist fließend.

Auggener Hornstein ist Bestandteil der Bohnerzformation, die in der Auggener Gegend bis zu 7 m mächtig sein kann. Im feuchtwarmen Klima des Eozän wurden die weißen Korallenkalke des Jura durch Verwitterung und Abtragung angegriffen und durch kohlensäurehaltige Sickerwässer chemisch gelöst. Geringe Mengen an Ton und Mergeln blieben zurück und bildeten als Residuallagerstätte den Bohnerzton. Das im Kalkgestein enthaltene Eisen und Mangan wurde dabei zu konzentrisch-schaligen Knollen und Kugeln (Bohnerz) konzentriert, dass sich mit dem Bohnerzton in linsen- oder taschenartigen Ansammlungen ablagerte. Die siliziumhaltigen Bestandteile der Jurakalke konkretisierten sich zu Hornsteinknollen. Die Farbe der Auggener Hornsteine entstand sekundär aus den Eisenverbindungen der Bohnerze. Abhängig vom Angebot an Eisen in der Nähe der Hornsteine bildeten sich rote Farben durch Fe₂O₃ (Hämatit) und gelbe Farben durch FeOOH (Limonit). Weißgrauer Hornstein enthält wenig pigmentierendes Eisen. Viele Auggener Hornsteine enthalten sichtbare Fossilien (Seelilien, Brachipoden).