Gipslocken sind weiße, durchscheinende Aggregate aus gebogenen, verformten Gipskristallen. Gips ist ein anerkanntes, häufiges, weltweit verbreitetes, kristallwasserhaltiges Calciumsulfat aus der Mineralklasse der Sulfate (s. ausführliche Beschreibung Gips im Erdschatz).
Die lockenartig aussehenden Aggregate können korkzieherartig, spiralförmig oder bogenartig verdreht aussehen. Sie haben ein leicht glitzerndes, faserartiges Aussehen.

Wie diese Gebilde aus Gips entstehen, ist noch nicht vollständig geklärt. Eine Theorie erklärt die Bildung von Gipslocken aus wässrigen Lösungen. Gesättigte wässrige Lösungen oder Thermallösungen zirkulieren im Gestein und finden durch Risse, Spalten und Bohren einen Weg in einen Hohlraum. Die Substanzen erreichen eine Öffnung und beginnen zu kristallisieren. Die Lösung wird aus der Pore durch osmotischen Druck in die Öffnung gepresst. Abhängig von Geschwindigkeit des Vorgangs, des Osmosedrucks und die Geometrie der Pore bilden sich gebogene, asymmetrische, gekrümmte Kristalle ohne Symmetrie. Dabei bestimmt die Form der Öffnung (länglich, rundlich) die Form des wachsenden Gips Aggregats. Die Kante der Pore erzeugt das faserartige Aussehen der Gipslocken. Ähnlich zu einer Zahnpastatube krümmt sich die Gipslocke mehr, je stärker der den Vorgang antreibende Osmotische Druck ist.

Die interessanten, gekrümmten (manchmal auch geraden) Gips Aggregate werden zu Sammlerzwecken abgebaut.