Blitzquarze (Flashstone) sind Quarzkristalle, die im Boden vom Blitz getroffen und modifiziert wurden. Diese extrem seltenen Quarze tragen charakteristische, furchenartige zickzack – artig verlaufende Muster.

Von Blitzen getroffene Quarze enthalten nachweisbare durch den Blitz gebildete Modifikationen von Quarz:

• Cristobalit (Hochtemperatur-Modifikation, Bildung bei Temperaturen über 1.470°C)
• Coesit (Hochdruck-Polymorph, entsteht bei Drücken bis 35.00 bar
• Beta – Quarz (Bildung bei Temperaturen über 573°C (Quarzsprung)) 

Blitze erreichen Geschwindigkeiten bis zu 160.000 m/s und erzeugen dabei Plasmatemperaturen von 30.000°C in Nanosekunden (die Oberfläche der Sonne hat eine Temperatur von ca. 6.000°C; Vulkan - Lava besitzt eine Temperatur von 1.100 – 1.200°C).
Die Gewalt des Blitzes erzeugt eine intensive elektrische Aufladung und hohen Druck. Durch extrem schnelle Erhitzung und Abkühlung und die piezoelektrischen Eigenschaften von Quarz expandieren oder kontrahieren die Kristalle. Dieser Stress ist Ursache für die charakteristischen Zickzack-Muster und wirr verlaufenden Markierungen auf den Kristallflächen der betroffenen Quarze.

„Pedras de Raio“ (englisch: flashstone, deutsch Blitzquarz) kommen aus der Serra do Espinhaco, einer Bergkette, die sich ca. 1.100 km durch die Bundesstaten Bahia und Minas Gerais in Brasilien erstreckt. Das Faltengebirge liegt auf dem atlantischen Plateau. Es ist vor mehr als 2,5 Milliarden Jahren entstanden und seit ca. 1 Millionen Jahren in ständiger Bewegung. Die Vegetation zeichnet sich durch Trockenwälder und Savannen aus. Das Fundgebiet für Blitzquarz liegt in der Nähe der Stadt Diamantina.
Durch die Geländeform bedingt, entstehen dort häufig Gewitter, die eine hohe Anzahl von Blitzen erzeugen. Die Blitze schlagen in das Wirtsgestein der Quarze ein (nicht direkt in den Quarzkristall) und erzeugen so (tertiär) Blitzquarze mit ihren charakteristischen Zeichnungen.

Visitenkarte: