Aktinolith ist ein Kettensilikat, dessen Name sich von seinem Aussehen ableitet. Aktinolit bedeutet 'Strahlstein' (griech. aktis = Strahl, lithos = Stein), da es teilweise in strahlig – stängeligen Kristall – Aggregaten gefunden wird.
Als erstbeschreibender Autor (1794) dieses Minerals gilt Richard Kirwan (irischer Chemiker und Jurist). Der Name ‚Strahlstein‘ für das Mineral war zu diesem Zeitpunkt schon länger in Gebrauch.
Aktinolith ist häufig, gesteinsbildend und weltweit zu finden.
Aktinolith bildet sich tertiär in metamorphen Gesteinen mit hohem Eisen- und Magnesiumgehalt, die keinen besonders starken Umwandlungsprozessen ausgesetzt waren (Glimmerschiefer) oder als Verwitterungsprodukt von Pyroxenen.

Aktinolith wird in den verschiedenen Systematiken den zweireihigen Ketten- oder Bandsilikaten (Inosilikaten), mit der Untergruppierung zu den calciumhaltigen Amphibolen, zugeordnet. Aktinolith ist Bestandteil einer Mischkristallreihe von Mineralen mit unterschiedlichem Eisen- und Magnesiumgehalt zwischen eisenhaltigem Aktinolith und magnesiumreichem Tremolit als Endgliedern.
Die Kettenstruktur des monoklinen Minerals zeigt sich auch in seinem Habitus. Aktinolith kommt als Einzelkristall vorwiegend langprismatisch bis nadelig, in Aggregaten strahlig bis stängelig vor.
Die grüne Farbe der Kristalle ist charakteristisch. Sie reicht von dunkel - schwarzgrün über leuchtend smaragdgrün bis sehr selten hellgrün bis farblos. Der Farbton des Grüns wird durch Eisengehalt, Chromgehalt und die Kristalllänge bestimmt.

Aktinolith als klassischer Strahlstein ist dunkelgrün und langfaserig.
Bisher sind verschiedene Varietäten des Aktinoliths bekannt.

• Chromhaltiger Smaragdid ist kurzfaserig und intensiv smaragdgrün.
• Bergleder bildet dichte, ledrige, flache, meistens weiße Aggregate.
• Nephrit ist wirrfaserig, kompakt und bildet eine Verwachsung aus Aktinolith und Tremolit. Nephrit kommt in verschiedenen Grüntönen vor.
• Amianth oder Byssolit bildet haarige, feinfaserige Einzelkristalle und Kristallmatten. Die Farbe dieses Mineralasbests reicht von Blaugrün über hellgrün zu dunkelgrün.
  Er gehört zu den in Deutschland verbotenen Substanzen (da mutagen und gesundheitsgefährdend), deren Produkte nicht mehr verkauft werden dürfen.
  Aktinolithasbest bildet feine haarförmige Fasern, die bei mechanischer Beanspruchung längs in immer dünnere Fasern aufspleißen. Diese Fasern sind spießförmig und können sich durch Ihre Form in menschliche Gewebeteile bohren und dort verankern. Die Aufnahme der Aktinolithasbeststäube erfolgt über Nase und Mund, aber auch durch die Haut.
  Mineralien mit Amianth / Byssolithanteilen sollten unter Verschluss aufbewahrt werden, um das Aufnehmen feiner Haare zu vermeiden. (Nur der faserförmige Aktinolithasbest ist gefährlich!).

Visitenkarte Aktinolyth: