Kaktusquarz ist Quarz, bei dem wie die Dornen an einem Kaktus, viele kleine Kristalle aus einem großen Rumpfkristall herausragen. Das obere Ende eines Kaktusquarz endet in meistens in einem großen Einzelkristall, während der untere Bereich von eingewachsenen, wirr orientierten kleinen Quarzkristallen besetzt ist. Bei den meisten Kaktusquarzen ist die zweite ‚Kaktus‘ Generation nur auf den Prismen-, nicht auf den Oktaederflächen angesiedelt. Es gibt auch völlig überwachsene Kristalle, bei denen der terminierende Quarzkristall nicht mehr sichtbar ist.

Die Kaktusquarze mit ihrem ungewöhnlichem Habitus entstehen, indem sich während der primären hydrothermalen Bildung auf den ersten ‚normalen‘ Ursprungskristall eine sperrende Schicht aus Eisenoxid legt, auf der sich wieder eine Vielzahl von Quarzkeimen ansiedelt. Die entstehenden kleinen Quarzkristalle sind seitlich gegeneinander verwachsen, wobei die senkrecht zur Oberfläche wachsenden Keime größere Kristalle ausbilden.

Kaktusquarz kommt in fast allen Quarzfarben vor, am bekanntesten ist lila Amethystquarz. Die begehrteste Kaktusquarzfarbe ist ein leuchtendes Gelbgold, diese Kristalle werden auch als ‚Golden Healer‘ bezeichnet. Dabei handelt es sich nicht um Citrin, sondern die gelbe Farbe der Quarze stammt von einem dünnen Eisenoxid – Überzug.

Die spektakulärsten Funde von Kaktusquarzen kommen aus Südafrika. In der Provinz Mpumalanga wurden im Jahr 2000 die ersten zufälligen Funde bei Bauarbeiten gemacht. Seitdem werden die Kristalle hauptsächlich von Hand mit einfachen Mitteln aus den nur wenige Meter tiefen Schürflöchern geholt, die unkontrolliert an vielen Stellen ausgehoben werden. Bei der Bergung sind die Quarze von einer dünnen Schicht Eisenoxid überzogen, die bei den Mineralienhändlern in Südafrika entfernt wird. Inzwischen übersteigt die Nachfrage das Angebot, vor allem die gelben Quarze landen auf dem amerikanischen Markt.

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