Gut ausgebildete, vollkommen transparente und farblose reine Quarze werden als Bergkristall bezeichnet, trübe und opake Formen von reinem Quarz werden Milchquarz genannt. Quarze, und damit Bergkristall, werden der Mineralklasse der Oxide zugerechnet. Bergkristall enthält ausser Kieselsäure fast keine Fremdelemente. Trübungen werden durch Luft- oder Wassereinlagerungen im Kristallverbund hervorgerufen.

Nach antiker Vorstellung war Bergkristall eine Art von Eis, das nicht mehr auftauen konnte (griech. krystallos = Eis). Erst im 18. Jahrhundert erhielt er den Vorsatz ‚Berg’ dazu, da inzwischen ‚Kristall’ als Fachbegriff für alle natürlichen Formen von Mineralien benutzt wurde. Bergkristalle werden hydrothermal primär in Hohlräumen, Rissen und Klüften gebildet. Bergkristall entsteht seltener sekundär in Kalken und Sandsteinen, teilweise in authigener Bildung, selten tertiär in Schiefern durch metamorphe Rekristallisation. Bergkristalle entstehen, wenn reine Kieselsäurelösung sehr bestimmten Bedingungen von Druck und Temperatur über einen langen Zeitraum konstant ausgesetzt wird. Alpine Bergkristalle entstehen z.B. in hydrothermalen Lösungen, die um 1 °C in 40.000 Jahren abkühlen. Bergkristalle legen in ihrer Wachstumsphase oft Pausen ein, in denen sich andere Mineralien auf den Bergkristall - Flächen ablagern. Wächst der Kristall weiter, bleiben diese Wachstumsabschnitte im Kristall sichtbar. Zwischen diesen Phasen können Jahrmillionen liegen. Bergkristall bildet makrokristalline Kristalle mit sechsseitigen Prismen, die eine charakteristische Querstreifung zeigen.