Serpentin ist ein Sammelbegriff für eine Mineralgruppe von basischen Magnesiumsilikaten aus der Mineralklasse der Schichtsilikate.
Serpentin – Gesteine besitzen oft ein schlangenartig – verwobenes Aussehen, das seit Antike und Mittelalter zur Namensgebung (lat. Serpens = Schlange) beigetragen hat. Plinius berichtet von einem grünen Stein, der gegen Schlangenbisse und Gifte helfen sollte, dabei wird angenommen, dass er Serpentin beschrieben hat. Im Mittelalter wurde Serpentin als Mittel gegen Schlangengift verwendet. 1564 erwähnte Georgius Agricola in seinen Schriften Serpentin und bezog die Namensgebung auf das oft gefleckte, an Schlangenzeichnungen erinnernde Aussehen der Steine.

Die mineralogische Subgruppe der Serpentine umfasst bisher 14 Mineralien. Bekannte Vertreter sind Amesit, Antigorit, Chrysotil, Lizardit. Verschiedene Mitglieder der Serpentin – Gruppe bilden Mischreihen.

Der Begriff Edelserpentin wird für Serpentine mit durchscheinendem Aussehen verwendet, meistens werden Antigorit und Bowenit (apfelgrün) damit bezeichnet. Edelserpentin wird auch China – Jade genannt. Silberauge ist ein Gestein (Serpentinit) aus Antigorit – und Chrysotil – Schichten (s. Silberauge oder Serpentinit).

Serpentine sind meistens grün mit verschiedenen Farbnuancen, von hellgrün über kräftig grün bis schwarzgrün, können jedoch auch rotbraune bis dunkelbraune und gelbe Farben besitzen. Oft haben Serpentine ein geflecktes Aussehen. Serpentin ist relativ weich (Härte 2,5 – 4) und fühlt sich fettig an. Abhängig vom Mineral kann Serpentin Seidenglanz, Perlmuttglanz oder Fettglanz besitzen.
Innerhalb ihrer Kristallstruktur besitzen die Schichtsilikate der Serpentine durch unterschiedliche Verknüpfung ihrer ähnlichen Schichtpakete oft einen blättrigen Habitus (früher Blätterserpentine genannt), oder treten als seidig glänzende, asbestartige Fasern (früher Faserserpentin genannt) auf, oder bilden massige, splittrige Aggregate aus. 

Serpentine bilden sich tertiär (regional) metamorph durch Umwandlung von Olivin, Pyroxenen und Amphibolen in ultrabasischen Gesteinen unter Beteiligung und Bindung wässriger Fluide. Die Bildungstemperaturen liegen zwischen 100°C bis 550°C – 700°C (abhängig vom herrschenden Druck). Dieser Umwandlungsvorgang wird als Serpentinisierung bezeichnet. Serpentin bildet fast monomineralische Gesteine (Serpentinit). Begleitmineralien sind: (Magnetit (Bei hohem Magnetitanteil in den Serpentiniten können Magnete auf das Gestein ansprechen), Hämatit, Calcit, Talk, Aktinolith, Nephrit, Andradit, Amianth).

Serpentine haben eine lange Tradition in der Kunst und Schmuckherstellung. Sie gelten als Schutzstein. Serpentin wird in China zu Jade gezählt und seit Jahrtausenden verarbeitet. 

Während Blätterserpentine gesundheitlich unbedenklich sind, sind Faserserpentine durch ihre extrem feinen und kleinen Fasern (Asbest) krebserzeugend und gesundheitsschädlich. Chrysotil enthält Asbestfasern und darf in Deutschland nicht mehr als Ausgangsmaterial für die technische Produkte und Baustoffe verwendet werden. Verschliffene Steine (Trommelsteine, Cabochons, Perlen) gelten als ungefährlich (Untersuchungen des Gewerbeaufsichtsamt Regensburg) und können verwendet werden. Ungeschliffene Steine mit Chrysotileinlagerungen sollten unter Verschluss aufbewahrt werden. Sinnvoll ist das Tragen einer Staubmaske beim Hantieren mit den Steinen.

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