Klinozoisit ist ein Calcium-Aluminium-Silikat aus der Mineralklasse der Gruppensilikate.

Das anerkannte Mineral wird innerhalb der Gruppensilikate der Epidot-Zoisit-Gruppe zugeordnet. Es enthält eine Fülle von Fremdstoffen und Spurenelementen und ist komplex aus Insel-[SiO₄] und Disilikaten [Si₂O₇] mit ₃(OH) aufgebaut.

Klinozoisit kristallisiert im monoklinen Kristallsystem und besitzt den gleichen Formelaufbau wie der im rhombischen Kristallsystem kristallisierende Zoisit. Klinozoisit und Zoisit bilden die beiden räumlich unterschiedlichen Ausprägungen einer identischen chemischen Mineralzusammensetzung. Diese Besonderheit wird mineralogisch als Polymorphie bezeichnet. Auf diese Besonderheit spielt der Name für dieses Mineral an, den Ernst Weinschenk 1896 vergab: Klinozoisit bedeutet verschobener (oder geneigter) Zoisit. Typlokalität für Klinozoisit ist die Gösleswand in Tirol, Österreich.

Mit Epidot bildet Klinozoisit eine Mischkristallreihe, bei der im Kristallaufbau von Klinozoisit zu Epidot Aluminium durch Eisen ersetzt ist.
Klinozoisit bildet langprismatische, aber auch kurzsäulige, pseudohexagonale Kristalle mit Streifung aus. Lamellare Zwillingsbildung kommt vor. Meistens werden faserige oder körnig- massige Aggregate gebildet. Epidot und Zoisit - Kristalle lassen sich von Klinozoisit – Kristallen nur mineralogisch im Dünnschliff klar unterscheiden.

Klinozoisit ist farblos, die häufige gelbgrüne bis grüne Farbe wird durch den Ersatz von Al³⁺ zu Fe³⁺ im Kristallgitter hervorgerufen. Seine seltenere pink bis rosa Farbe erhält Klinozoisit durch den Austausch von Mn²⁺ für Ca²⁺ im Gitteraufbau. Klinozoisit kann viele Fremdstoffe in sein Kristallgitter einbauen, die Lichtdurchlässigkeit variiert abhängig vom Fremdstoffanteil von durchsichtig bis opak. 

Varietäten:
Chrom-Klinozoisit (intensiv grün mit hohem Cr³⁺ - Gehalt)
Klinothulit (pink-rosa mit hohem Mn³⁺ - Gehalt, ein großer Teil der als Zoisit - Varität Thulit identifiziert wird, ist eigentlich Klinothulit)

Entstehung:
- tertiär
Hochruck – Metamorphose (Eklogit, Blauschieferschieferfacie),
Kontaktmetamorphose (Grünschieferfacie, Amphibolfacie, Granulite)
Tektonische Scherung (Mylonit, Slickenslide)
Hochtemperatur – Metamorphose (Hydrothermaladern von Marmorgesteinen, Skarnen und Metamorphitgesteinen durch Einwirkung von heißen magmatischen Flüssigkeiten auf vorhandene Silikatmineralien (Amphibole, Pyroxene))
- sekundär
hydrothermale Alterierung bei niedrigen Temperaturen in Magmatiten

Begleitmineralien sind oft Epidot, Quarz, Albit, Chlorit, Calcit, Prehnit, Biotit, Granate.

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