Phosphosiderit ist ein seltenes wasserhaltiges Eisenphosphat aus der Mineralklasse der Phosphate. Es wurde 1890 von Wilhelm Bruns und Carl Busz erstbeschrieben. Dabei leiteten die Erstbeschreiber den Namen Phosphosiderit von der chemischen Zusammensetzung des Minerals ab - 'Phospo' von Phosphat, 'siderit' von dem griechischen Wort für Eisen, sideros. Der Typusfundort des Minerals liegt in Deutschland, in der Grube Kaltenborn im Siegerland.
Phosposiderit kommt weltweit vor. Es ist selten, an den wenigen Vorkommen tritt es teilweise in großen Mengen auf.
Phophosiderit kristallisiert im monoklinen Kristallsystem. Es ist dimorph (gleiche Struktur, anderes Kristallsystem) mit dem im rhombischen Kristallsystem kristallisierendem Strengit.

Phosphosiderit bildet Kristalle, radialstrahlige, traubig-kugelige Aggregate oder krustige Überzüge aus. Die kleinen Kristalle mit Größen bis 2,5 cm sind prismatisch - tafelig, Durchdringungszwillinge kommen häufig vor. Die Kristalle mit Harz – bis Glasglanz sind durchsichtig bis durchscheinend mit deutlichem Pleochroismus. Phosphosiderit ist farblos, durch Fremdbeimengungen kann es rosa, gelb, rot, lila, braune bis grüne Farben aufweisen.
Phosphosiderit entsteht sekundär durch Alteration von Triphylit in granitischen Pegmatiten durch Kontakt mit Wasser und wässrigen Lösungen in Oberflächennähe. Das Mineral bildet sich auch als Verdrängungsmineral in fossilen Knochen und Schalen von Meerestieren. Begleitmineralien sind oft Triphyllit, Strengit, Türkis, Hureaulith.

Phosphosiderit besitzt eine manganhaltige Varietät, die als Vilateit bezeichnet wird.
Verwendet wird Phosphosiderit kommerziell nur als Schmuckstein oder Sammlerstufe. Beim Schleifen muss bei diesem relativ weichen Stein sehr vorsichtig vorgegangen werden, darum tritt dieses bunte Mineral selten im Handel auf.